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mini-sail
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Gilles Martin-Raget aus dem französischen übertragen von Karola Bartsch und Eliane Hagedorn
– mit Rißzeichnungen von
Francois Chevalier
Wilhelm Heyne Verlag, München 1999
ISBN 3-453-15955-1
200 Seiten; 78,00 DM
Vorsicht, dieses Buch ist gefährlich! Wer dieses Buch vielleicht als Weihnachtsgeschenk bekommen hat, sollte Zurückhaltung üben. Es verspricht viele Stunden gemütlichen Schmökerns im Wohnzimmersessel. Aber langsam - fast schleichend – kommen dann die Symptome, die die Ehefrauen von uns Modellbauern nur allzu gut kennen. Verträumte Blicke, Telefongespräche mit für Laien unverständlichem Inhalt, Skizzen, Zeichnungen und Berechnungen.
Und plötzlich ist es wieder soweit, die Ehefrau hat ihren Mann wieder an eine Segelyacht verloren. In den nächsten Monaten, vielleicht Jahren, wird er seine Zeit wieder im Bastelkeller mit ‚ihr‘ verbringen und irgendwann darf die Ehefrau dann das neue Modell taufen, um den Ehemann dann sofort wieder zu verlieren an Schaufahren und mini-sail-Treffen, auf denen der neue Stolz vorgeführt werden muß.
Gilles Martin-Raget hat 18 wunderschöne klassische Segelyachten fotografiert. Von Avel von 1896 bis Agneta von 1948 zeigen die Bilder einen Rausch aus Mahagoni und Messing, Spieren und Planken, Tau- und Takelwerk, Wellen und Wind – alle die Attribute, die die Klassiker so liebenswert und dieses Buch so lesenswert machen.
Ergänzt werden die Bilder durch die vorzüglichen Rißzeichnungen von Francois Chevalier und einen informativen Text, der allerdings an manchen Stellen etwas ausführlicher hätte seien können. Darüber hinaus berichtet der Autor über die Klassiker-Treffen im Mittelmeer, die J-Klasse und die 8 m R- und 12 m R-Yachten.
Man kann sich kaum entscheiden, welche die schönste Yacht ist, aber das ist ja auch von persönlichen Geschmack abhängig. Ich habe mit Altair meinen Favoriten gefunden, die Kellerwerft wartet.
