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Buchbesprechung
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buch-21-htm; 04.2007
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Skipper traditioneller Segelschiffe erzählen aus ihrer Fahrenszeit und von ihren Schiffen

U.a. Pippilotta, Platessa von Esbjerg, Störtebeker,
Carmelan, Sigandor, Gefion, Jachara, Prince Hamlet und Ethel von Brixham
ISBN-10: 3-938314-07-9
ISBN-13: 978-3-938314-07-4
Preis: 15,00 €

Der Flensburger KardesH- verlAg hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an traditionelle Segelschiffe zu Wasser zu pflegen. Eigner und Skipper traditioneller Segelschiffe berichten in diesem Buch aus ihrer Fahrenszeit und von ihren Schiffen- mal als Törnbericht oder als plattdeutsche Anekdote aus der Nachkriegszeit, als Schiffe Mangelware darstellten und man sich mit allem auf das Wasser wagte, was irgendwie nach Boot aussah. Alle in dem kompakten Paperback erwähnten Schiffe sind mit mehreren großformatigen Schwarz- Weiß- Fotografien abgebildet, ebenso alle relevanten Eckdaten der Schiffe.

Inhaltsverzeichnis:
1. Pippilotta, Seite 8- 19
2. Platessa von Esbjerg, Seite 20-27
3. Störtebeker, Seite 28-41
4. Gefion, Seite 42-47
5. Prince Hamlet, Seite 48-55
6. Carmelan, Seite 56-83
7. Jachara, Seite 84-91
8. Mariarosa, Seite 92-99
9. Störtebeker, Seite 100-103
10. Sigandor, Seite 104-119
11. Ethel von Brixham, Seite 120- 133
12. Platessa von Esbjerg, Seite 134-142

LESEPROBE:
Nach dreißig Jahren Fahrerei haben sich so viele Geschichten angesammelt, das ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Es gibt so viel zu erzählen.

Es muß so ungefähr 1977 gewesen sein und ich hatte meinen Beruf als Buchhändler beendet und meine Buchhandlung an meinen damaligen Auszubildenden verkauft und mir einen kleinen hölzernen Kutter gekauft. Auf dem saß ich nun im Hafen von Schleswig und träumte von einer schönen Zukunft unter Segeln. Es war ein Haikutter gewesen, 1936 in Dänemark gebaut, die Phoenix. Und er war noch ganz leer, keine Maschine, keine Einrichtung, natürlich auch keine Masten, keine Takelage, keine Segel, all das fehlte. Ein kleines Steuerhaus war oben drauf und in diesem Steuerhaus wohnte ich, schaute über die Schlei und träumte von schönen Törns über die Ostsee.
Aber bis dahin sollte es noch ein kleines Weilchen dauern. Und außerdem hatte ich natürlich nicht genug Geld um einfach zur Werft zu gehen und einen Auftrag zu erteilen, das Schiff herzurichten, das mußte ich schon selber bewerkstelligen. So nahm ich dann erst einmal einen Job an Land an und fuhr jeden Morgen zur Arbeit und abends fuhr ich wieder zurück. Ich wohnte damals an Bord in diesem kleinen Steuerhaus, es war nicht sehr groß, zwei mal zwei Meter und dort hatte ich alles untergebracht,, was ich so zu einem kleinen, bescheidenen, kargen Leben brauchte. Eines Tages kam ich wieder zurück von der Arbeit und sah, das ich einen Gast bekommen hatte.

Im Hafen lag noch ein altes, hölzernes Segelschiff, sehr viel größer als die Phoenix, dreißig Meter lang, als ich genauer hinschaute, meinte ich zu erkennen, das es sich um ein altes, dänisches, ehemaliges Feuerschiff handelt. Es trug den Namen ’Global 2’, hatte den Heimathafen von Gibraltar und war ganz grau gemalt.

Es war keine Menschenseele an Deck zu sehen und das Schiff lag Heck an Heck mit meiner kleinen Phoenix. Ich war natürlich neugierig geworden, was es für ein Schiff war und jeden Tag, wenn ich von der Arbeit kam oder auch morgens lauschte ich und guckte und versuchte jemanden zu finden, der an Bord wohnte, doch ich hab nie jemanden gesehen, obwohl es müßte einer dort wohnen, denn abends sah man Licht aus dem Skylight scheinen und manchmal meinte ich, klassische Musik zu hören.

Dann dachte ich mir, na ja, das muß ja ein gebildeter Mensch sein, der auf diesem Schiff wohnt, aber getroffen habe ich niemanden.
Auf dem Heck dieses großen, unbekannten grauen Schiffes war ein kleines WC-Häuschen installiert und jedes Mal, wenn mein unbekannter Nachbar dort seine Geschäfte erledigte, dann platschte alles in einem großen Schwall in die Schlei, das hörte ich natürlich und ich bin schnell rausgegangen, um zu gucken, ob ich jemanden sehen würde, aber ich sah immer nur noch, wie sich die Tür des Steuerhauses schloss, aber einen Menschen habe ich nie gesehen.

aus: traditions,
Geschichte von Hartwig Schröder,
Eigner des Dreimastgaffelschoners Pippilotta

Bilder der Pippilotta
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Arne Koslovski
WEB-Seite: www.kardesh.de

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